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Cannabis und Cannabinoide als Arzneimittel

  • Damien
  • 5. Juli 2018
  • 2 Min. Lesezeit

Quelle wikipedia.de, Auszug aus Artikel: Cannabis und Cannabinoide als Arzneimittel - Juni 2018

Cannabis, genauer die Pflanze des Medizinalhanfs (Cannabis sativa L.) aus der Gattung der Hanfpflanzen sowie ihre Bestandteile werden als Arzneimittel eingesetzt. Getrocknete Blätter und Blütenstände im Ganzen werden als Marihuana, das Harz der Blütenhaare der weiblichen Pflanze als Haschisch in der traditionellen Medizin vieler Kulturen verwendet, aber auch als Genuss- und Rauschmittel konsumiert. Aus der Vielzahl der in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe (neben Cannabinoiden vor allem Terpene) wurden in moderner Zeit Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) als pharmakologisch besonders wirksame Bestandteile isoliert und gesondert erforscht. In der Therapie finden neben Marihuana auch standardisierte Auszüge und synthetische THC-Analoga Verwendung.

In Österreich ist Cannabis (d. h. die zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen und Pflanzenteile) nur dann ein verkehrs- und verschreibungsfähiges Arzneimittel, wenn es in Zubereitungen vorliegt, die als Fertigarzneimittel zugelassen sind. In Deutschland sind darüber hinaus seit dem 10. März 2017 auch Cannabisblüten und -extrakte als Arzneimittel zugelassen, wenn diese aus Anbau zu medizinischen Zwecken unter staatlicher Kontrolle beziehungsweise Importen stammen.

In einem Artikel des Journal of the American Medical Association wurde 2015 kritisch angemerkt, dass die meisten der Bedingungen, unter denen ein medizinischer Gebrauch von Cannabis und Cannabinoiden in einzelnen Bundesstaaten der USA zulässig sei, den Anforderungen der FDA an eine Arzneimittelzulassung nicht standhalten würde. Die Genehmigung für solchen Gebrauch sei vielmehr verursacht durch den Einfluss von Gesetzesinitiativen und der öffentlichen Meinung und stütze sich auf minderwertige wissenschaftliche Belege und Einzelberichte.

Pharmakologische Bestandteile

Bislang wurden insgesamt 113 verschiedene Cannabinoide identifiziert, deren Wirkungen im Detail meist noch unbekannt sind. Die aktuell am häufigsten diskutierten Cannabinoide, die vermutlich hauptsächlich für die therapeutischen Effekte verantwortlich sind, sind Cannabidiol (CBD, entdeckt 1940, erstmals chemisch synthetisiert 1963)[19] und Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC, entdeckt 1964).

Weitere natürlich vorkommende Cannabinoide sind Cannabigerol (CBG), Cannabinol (CBN), Cannabichromen (CBC) und Cannabidivarin.

Im Allgemeinen weisen Produkte aus C. sativa ein höheres Verhältnis von CBD zu THC auf als solche aus C. indica. Verschiedene Sorten wurden gezüchtet, die entweder einen höheren Gehalt an psychoaktivem THC oder an nicht psychoaktivem CBD aufweisen.

Für die medizinische Anwendung von Cannabis bedeutsam ist, dass sich die Wirkspektren der beiden Hauptwirkstoffe CBD und THC gegenseitig ergänzen können. Beide verstärken sich in ihrer schmerzlindernden Wirkung. Der antiemetische, appetitanregende und muskelrelaxierende Effekt des THC ergänzt sich mit der antikonvulsiven, neuroprotektiven und angstlösenden Wirkung des CBD. Beide können sowohl einzeln als auch in Kombination ärztlich verordnet werden.

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