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Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

  • Dr. med. Franjo Grotenhermen - Nachtschatten
  • 24. Juni 2018
  • 2 Min. Lesezeit

Hanf als Medizin - Ein praxisorientierter Ratgeber - Auszug aus Kapitel 5.5: Magen-Darm-Erkrankungen von Dr. med. Franjo Grotenhermen - NachtSchatten Verlag ISBN 978-3-03788-285-6

Forscher am Mount-Sinai-Krankenhaus in Toronto (Kanada) und der Salford-Royal-NHS-Stiftung (Grossbritannien) untersuchten die Verwendung von Cannabis bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen (Lal et al. 2001). 100 Patienten mit Colitis ulcerosa und 191 Patienten mit Morbus Crohn, die eine Klinik aufsuchten, füllten einen Fragebogen zu ihrem aktuellen und früheren Cannabiskonsum, sozioökonomische Faktoren, Krankengeschichte und der Verwendung von Medikamenten, aus. Von allen, die damals Cannabis konsumiert hatten, verwendeten 33 Prozent der Patienten mit Colitis ulcerosa und 50 Prozent der Patienten mit Morbus Crohn ihn zur Linderung von Symptomen der chronischen Darmentzündung, darunter Bauchschmerzen, Durchfall und reduzierter Appetit. Die Forscher folgerten, dass "Cannabis bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen zur Linderung von Symptomen häufig ist, insbesondere bei Patienten mit einer Bauchoperation in der Anamnese, chronischen Bauchschmerzen und/oder einem niedrigen Wert für Lebensqualität".

Die Inhalation von Cannabis verbesserte bei 21 Patienten mit Morbus Crohn in einer klinischen Studie an der Universität von Tel Aviv in Israel die Symptome und die Krankheitsaktivität (Naftali et al. 2013). Sie sprachen nicht auf eine Therapie mit Steroiden, Immunmodulatoren oder Substanzen gegen den Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha an. Ein vollständiges Verschwinden der Krankheitszeichen wurde bei 5 von 11 Patienten in der Cannabisgruppe und bei einem von 10 in der Placebo-Gruppe festgestellt. Eine klinisch signifikante Verbesserung trat bei 10 er 11 Patienten in der Cannabisgruppe und bei 4 der 10 Teilnehmer in der Pacebo-Gruppe ein. Die Forscher folgerten, dass eine "kurzzeitige Gabe (8 Wochen) von THC-reichem Cannabis im Vergleich zu einem Placebo signifikante klinische, steroidfreie, positive Wirkungen bei 11 Patienten mit aktivem Morbus Crohn verursachte ,ohne Nebenwirkungen".

Eine frühere Studie mit 13 Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen an der Universität von Tel Aviv war ebenfalls positiv verlaufen (Lahat et al. 2011). Nach einer dreimonatigen Behandlung mit gerauchtem Cannabis geben die Patienten eine Verbesserung der allgemeinen Gesundheit, des sozialen Lebens, die Fähigkeit zu arbeiten, der körperlichen Schmerzen und Depressionen an.

Die Patienten nahmen durchschnittlich 4,3 kg an Gewicht zu. Der Harvey-Bradshaw-Index, ein Mass für die Krankheitsaktivität bei entzündlichen Darmerkrankungen, wurde durchschnittlich von 11,36 auf 5,72 reduziert.

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