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Affektive Psychosen, endogene Depressionen, bipolare Störungen

  • Dr. med. Franjo Grotenhermen - Nachtschatten
  • 24. Juni 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Hanf als Medizin - Ein praxisorientierter Ratgeber - Auszug aus Kapitel 5.1: Psychische-Erkrankungen von Dr. med. Franjo Grotenhermen - NachtSchatten Verlag ISBN 978-3-03788-285-6

Die affektiven Störungen oder affektive Psychosen zählen zusammen mit der Schizophrenie zur Gruppe der Psychosen. Psychosen verändern im Vergleich zu anderen psychischen Krankheiten die Persönlichkeit ausserordentlich schwerwiegend. Sie sind häufig mit Wahnvorstellung und Halluzinationen, Gefühlen des Unheimlichen und starken Angstzuständen verbunden. Oft fehlt die Einsicht, an einer Erkrankung zu leiden, sondern die Störung wird als von außen kommend erlebt.

Zu den affektiven Psychosen zählen die endogene Depression und die manisch-depressive oder bipolare Störung.

Die endogene Depression hat im Gegensatz zur reaktiven Depression keine erkennbare Ursache. Sie entsteht quasi von innen und beeinflusst Gefühle, Denken und Verhalten der betroffenen Person schwerwiegend. Symptome der Depression umfassen einen Interessenverlust an allen Dingen und Verlust von Freude am Leben, Traurigkeit, Schuldgefühle, Konzentrationsschwäche, Appetitverlust, Lethargie und chronische Müdigkeit oder auch Schlaflosigkeit. Oft kommen körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen hinzu. Einige Patienten haben mir berichtet, dass Cannabisprodukte ihnen bei endogenen Depressionen geholfen haben. Allerdings kann dir mögliche Nutzen von Cannabisprodukten bei endogenen Depressionen bisher nur schwer abgeschätzt werden, da zu diesem Thema keine Erfahrungen aus Studien existieren. Ein Patient mit endogener Depression schrieb in einer E-Mail: "Ich leide seit meinem 14. Lebensjahr unter einer endogenen, evtl. auch traumabedingten Depression. Mein depressiver Zustand äussert sich so, dass ich nur schwer und auch nur temporär emotionalen Zugang zu meiner Umwelt aufbauen kann. Mein Leben verkommt dadurch zu einem Interessenlosen Automatismus, ich fühle mich wie lebendig begraben und nehme die Welt wie durch eine Panzerglaswand. war. Trotz vieler medikamentöser Therapieversuche helfen mir herkömmliche Antidepressiva nicht. Einzig Cannabis ist dazu in der Lage, diesen Zustand aufzuheben. Ich habe mich schon einmal mit einem Versuchsleiter des Max-Planck-Instituts über dieses "Phänomen" unterhalten und er hat meine Vermutungen bestätigt: durch die psychoaktive Bestandteile von Cannabis könne meine schwache limbische Struktur praktisch ausgeglichen werden, die Sinnesreize würden demnach stark genug werden, sodass sie an die unterschiedlichen Hirnareale weitergeleitet und verarbeitet werden."

Eine Anzahl von Personen, die an bipolaren Störungen leiden, berichten ebenfalls von positiven Erfahrungen. Die bipolaren Psychosen werden auch manisch-depressive Psychose oder manische Depression genannt. Bei dieser Störung wechseln Phasen von endogener Depression mit manischen Phasen ab. Die Manie ist durch übertriebene Fröhlichkeit, grandiose Gedanken, ein Gefühl von Unbesiegbarkeit, Hyperaktivität, mangelnder Konzentration und schnellem Denken und Sprechen gekennzeichnet. In einer wissenschaftlichen Veröffentlichung aus dem Jahre 1998 werden eine Anzahl von Fallbereichte vorgestellt von Patienten, denen es mit Hilfe von Cannabis gelungen ist, entweder ihre Manie, ihre Depression oder beides zu behandeln (Grindspoon 2004). Einige verwendeten Cannabis zusätzlich zu Lithium, dem üblichen Medikament bei bipolaren Störungen, und konnten so die Lithium-Dosis reduzieren oder die Nebenwirkungen der Lithium-Behandlung vermindern.

Im Juli 2003 bekam ich eine E-Mail aus Kalifornien, wo es viele Klubs gibt, in denen Patienten mit Erlaubnis der kalifornischen Behörden und mit Tolerierung durch die Bundesregierung Cannabis kaufen können: "Ich bin Derek D. Ich betreibe die Nordküsten-Patientenvereinigung hier in XY, Kalifornien. Ich war zusammen mit einem Kollegen Zeuge einer bemerkenswerten Veränderung bei eiunem Patientne mit einer bipolaren Störung. Vor einer Woche bewegte sich mein Klient aus San Fransisco von einem erschreckenden Zustand bipolarer Desorientierung hin zu vollständiger Klarheit und neuralem Zusammenhalts nach zwei Inhalationen von reinem Cannabisöl mit 20 Prozent THC-Gehalt. Diese Veränderung war geradezu wundersam."

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